In er Barbagia hat die Viehzucht, insbesondere die Schafszucht, eine antike Tradition und trägt bereits seit vielen Jahrhunderten wesentlich zur Kultur und Wirtschaft der Region bei.
Das Hirtentum
Beschreibung
Die Hirten führen ihre Herden über Berge und Weiden und folgen dabei antiken Weidewegen. Während der Wintermonate werden die Herden ins Tal getrieben, wo es wärmer ist und die Nahrung reichhaltiger ist, im Sommer weiden sie in den hohen Bergregionen, um der Hitze zu entgehen.
Die Viehzucht ist eng mit dem Ökosystem und der Geographie der Region verbunden. Die Hirten verlassen sich auf das Wissen um lokale Ressourcen wie Wildkräuter und Wasserquellen, um sicherzustellen, dass die Herden gut genährt und ausreichend mit Wasser versorgt werden.
Das Hirtentum in der Barbagia hat einen wesentlichen Einfluss auf die lokale Wirtschaft. Neben der Milch- und Fleischerzeugung ist der Pecorino-Käse eines der renommiertesten Produkte, das sowohl national als auch international geschätzt wird.
Die Viehzucht spielte schon immer eine wichtige Rolle in der kulturellen Identität der Barbagia und trug maßgeblich dazu bei, die Traditionen und das seit Jahrhunderten überlieferte Wissen um die Viehzucht zu bewahren.
In den letzten Jahrzehnten stand die Viehzucht in der Barbagia jedoch vor verschiedenen Herausforderungen. Durch den veränderten Lebensstil und die Verstädterung gaben immer mehr Hirten ihren Beruf auf und auch die Weideflächen wurden immer weniger.
Darüber hinaus hatte man zunehmend mit der Konkurrenz durch Industrieprodukte zu kämpfen und die Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften bezüglich der Erzeugung und Vermarktung von Tierprodukten wurden stark verschärft.
Trotz aller dieser Herausforderungen bleibt das Hirtentum ein grundlegender Aspekt der Kultur und Wirtschaft der Region.