Fonni
Beschreibung
Fonni ist mit einer Höhe von mehr als 1.000 Metern über dem Meeresspiegel die höchste Gemeinde der Insel und liegt inmitten einer spektakulären Berglandschaft, darunter die majestätischen Gipfel des Gennargentu.
Besonders interessant ist die Siedlung Gremanu-Madau aus dem 15. bis 19. Jahrhundert v. Chr., die sich durch ihr Wassersystem auszeichnet, das Bergwasserquellen für heilige Zwecke und für die täglichen Bedürfnisse des Dorfes nutzte.
Interessant sowohl wegen der Struktur als auch wegen der Landschaft, in der sie liegt, ist auch die Nuraghe Dronnoro, die aus einem zentralen Turm von etwa 7 Metern Höhe und zwei, durch einen stützenden und schützenden Schutzwall verbundenen Seitentürmen besteht.
Im nördlichen Bereich der Peripherie von Fonni befand sich zwischen dem 1. und 2. Jahrhundert v. Chr. Sorabile, ein Herrenhaus an der wichtigen römischen Straße nach Mediterranea, die Olbia mit Cagliari verband. Diese Siedlung beherbergte auch ein Sanktuarium zu Ehren Silvanos, der Schutzgottheit des heiligen Waldes von Sorabile, die mit dem Kult der Baumgeister der Barbagia in Verbindung gebracht wird.
In der Altstadt von Fonni stehen die charakteristischen Berghäuser aus lokalem Stein, von denen einige heute noch mit antiken Dachziegeln bedeckt sind.
Ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert beherbergt das Museum für Pastoralkultur, in dem die noch erhaltenen Einrichtungsgegenstände zu sehen sind.
Die Straßen des Zentrums sind mit schönen Wandgemälden mit Szenen des täglichen Lebens und der lokalen Traditionen geschmückt.
Die Chiesa di San Giovanni Battista aus dem 16. Jahrhundert befindet sich in einem der ursprünglichen Viertel und weist gotische architektonische Elemente auf. Während des Festes des Heiligen wird am 24. Juni das rituelle Brot „su cocone de frores“ vorbereitet, das in einer Prozession von Rittern in traditioneller Kleidung getragen wird.
Das Santuario della Vergine dei Martiriaus dem 18. Jahrhundert befindet sich in einem eindrucksvollen Komplex, der auch das Kloster San Francesco und das Oratorium San Michele umfasst. Beide Gebäude blicken auf einen großen Platz, der von den Cumbessias umgeben ist, die einst Pilger beherbergten.
Neben seinen kulturellen Traditionen bietet Fonni auch zahlreiche Unternehmungen für Naturliebhaber und Outdoor-Sportler. Die Umgebung ist ideal für Wanderungen, Trekking und malerische Spaziergänge. Hier gibt auch Wege, die zu archäologischen Stätten und Aussichtspunkten mit spektakulärem Blick auf die Region führen.
Und man kann in der Umgebung das verlassene Dorf Pratobello in der Nähe des Schießstandes zwischen Fonni und Orgosolo besuchen, in dem die Familien der Militärangehörigen untergebracht waren.
Nach einem friedlichen Aufstand im Jahr 1969 wurde der Schießstand geschlossen und die Familien verließen das Dorf.
Heute ist Pratobello ein Geisterdorf, dessen Ruinen an dieses bedeutende historische Ereignis erinnern.