Der Tanz
Der Tanz - Daniela Spoto 2023, © CCIAA NU

Der Tanz

Beschreibung

Sardinien hat mehr als alle anderen Regionen Italiens die Tradition des ethnischen oder traditionellen Tanzes am Leben erhalten, insbesondere die Gebiete im Inselinneren.

Oliena, Ballu Tundu, begleitet vom Akkordeon, 1956
Oliena, Ballu Tundu, begleitet vom Akkordeon, 1956 - © Toni Schneiders, Archivio Ilisso

Der Tanz in der historischen Region Barbagia ist daher ein wesentliches Element der Kultur und Tradition, denn er ist Ausdruck von Freude, Festlichkeit und Verbundenheit mit den Wurzeln der Gemeinschaft.

Gavoi, traditioneller Tanz
Gavoi, traditioneller Tanz - CC BY-SA 3.0 Gianni Careddu, Commons Wikimedia - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gavoi_-_Costume_tradizionale_(09).JPG

Es gibt unzählige Varianten mit unterschiedlichen Bezeichnungen für die Tänze (Passu, Passu Torrau, Dillu, dantza, bicchiri,tsoppu usw.).
Ohne Zweifel ist Su Ballu Tundu der bekannteste und am häufigsten aufgeführte Tanz.

Raffaele Ciceri, Orani, Platz vor der Kirche Santa Croce, Karneval
Raffaele Ciceri, Orani, Platz vor der Kirche Santa Croce, Karneval - © Archivio Ilisso

Die Tänzer bewegen sich rhythmisch und koordiniert im Kreis, während sie sich an den Händen halten. Menschen jeden Alters führen ihn hauptsächlich an Feier- und Festtagen aus. 

Der Tanz wird vor allem von der Ziehharmonika oder dem Akkordeon begleitet, oftmals aber auch von einer Mundharmonika, einfachem Gesang, Tenorgesang, der Tunfa (Maultrommel) und schließlich, und vor allem im Dorf Gavoi, von Trommeln und einem kleinen Blasinstrument namens Pipiolu (Rohrflöte).

Gavoi, Sos Tumbarinos
Gavoi, Sos Tumbarinos - CC BY-SA 4.0 Gianni Careddu, Commons Wikimedia - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Gavoi,_sos_tumbarinos_(03).jpg
Ottana, Affuente
Ottana, Affuente - CC BY-SA 4.0 Gianni Careddu, Commons Wikimedia - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Affuente_(07).jpg

In Ottana zur Musik eines außergewöhnlichen und einzigartigen Instrument getanzt, dem S'Affuente. Ursprünglich diente er als Teller zum Almosen sammeln während des Gottesdienstes und wurde später als Instrument genutzt.

Giuseppe Biasi, Fanciulle in fiore, ca. 1935, Sammlung CCIAA NU
Giuseppe Biasi, Fanciulle in fiore, ca. 1935, Sammlung CCIAA NU - © Archivio Ilisso

Der sardische Tanz erfordert sehr viel technisches Geschick der Musiker und Tänzer und zeichnet sich dadurch aus, dass alle Tänzer sich an den Händen oder Armen halten und einen Kreis bilden, der sich im Uhrzeigersinn bewegt. Während des Tanzes besteht die Grundbewegung aus einer Folge von Rhythmen, ähnlich wie ein Summen, das in der Mitte mit wenigen Tanzschritten beginnt und sich später langsam mit weiteren Schritten aufbaut. Jeder Schritt passt zum Rhythmus der Musik und muss anmutig ausgeführt werden: Der Oberkörper bleibt steif, während man ausschließlich die unteren Extremitäten bewegt.