Grazia Deledda
Grazia Deledda - Daniela Spoto 2022, © CCIAA NU

Grazia Deledda

Beschreibung

Die Schriftstellerin Grazia Deledda wurde 1871 in Nuoro geboren und starb 1936 in Rom. Sie war eine intensive und produktive Schriftstellerin, die auch im Ausland großen Ruhm erlangte und 1926 den Nobelpreis für Literatur erhielt.

Ihre Erzählung reichte vom Realismus bis zur regionalen und folkloristischen Tradition, denn sie schrieb über Chronik und Legenden des Gebiets Nuoro.

Grazia Deledda
Grazia Deledda - © Archivio Ilisso
Grazia Deledda. Auf dem Schreibtisch die Puppen von Eugenio Tavolara
Grazia Deledda. Auf dem Schreibtisch die Puppen von Eugenio Tavolara - © Pressens Bild, Archivio Ilisso

Neben der bösen und sündigen Welt, die sie beschreibt, die wie eine unvermeidliche Macht erscheint und von ihr mit düsteren Worten beschrieben wird, kann man in ihren Werken sowohl einen Wunsch nach Befreiung und Erlösung erkennen,  als auch eine romantische Sicht des Lebens, die sich durch die Beschreibung der idyllischen und traumhaft unbekümmerten Landschaft manifestiert.

Grazia Deledda. Auf dem Schreibtisch die Puppen von Eugenio Tavolara
Grazia Deledda. Auf dem Schreibtisch die Puppen von Eugenio Tavolara - © Pressens Bild, Archivio Ilisso

Nach ihrer Heirat mit P. Madesani im Jahr 1900 zog sie nach Rom.
Die Schriftstellerin begann bereits in jungen Jahren, Kurzgeschichten und Romane zu verfassen, die in Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht wurden; der erste Erfolg kam mit dem Roman Anime oneste (1895), dem zahlreiche Romane folgten, darunter La giustizia (1899), Dopo il Divorzio (1903), Elias Portolu (1903), Cenere (1904), L'Edera (1908) und viele andere.

Grazia Deledda
Grazia Deledda - © Archivio Ilisso

Im Laufe der Zeit wird die religiöse Vorstellung, die die Schriftstellerin vom Leben hat, zu einer Art christlicher Frömmigkeit. Der Kontrast zwischen Realismus und Lyrik verschmilzt zu einer verzauberten und märchenhaften Atmosphäre, in der sich menschliche Ereignisse auf mysteriöse Weise mit denen der Natur und der Landschaft verflechten.

Die Kurzgeschichten Chiaroscuro (1912), die Romane Colombi e sparvieri (1912) und Canne al vento (1913) offenbaren die verschiedenen Stadien dieses Prozesses der thematischen und stilistischen Verschmelzung, der in den Romanen und Erzählungen der zweiten Periode oder „Manier“ der Schriftstellerin seinen Höhepunkt erreicht (Il segreto dell'uomo solitario, 1921; Il Dio dei viveni, 1922; Annalena Bilsini, 1927 und viele andere.

Grazia Deledda, Canne al vento, Fratelli Treves Editori, Milano, 1913
Grazia Deledda, Canne al vento, Fratelli Treves Editori, Milano, 1913 - CC BY-SA Wikisource - https://it.wikisource.org/w/index.php?title=File:Deledda_-_Canne_al_vento,_Milano,_1913.djvu&page=7
Nuoro, Casa Museo Grazia Deledda. Extern
Nuoro, Casa Museo Grazia Deledda. Extern - CC BY 3.0 Sailko, Commons Wikimedia - https://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Nuoro,_casa_di_grazia_deledda_01.jpg

Das Geburtshaus der Schriftstellerin befindet sich in der Altstadt von Nuoro, im Stadtteil Santu Predu, und wurde in ein Museum umgewandelt. Ihre sterblichen Überreste werden in einem Sarkophag aus geschliffenem schwarzem Granit in der kleinen Kirche Madonna della Solitudine in Nuoro am Fuße des Monte Ortobene aufbewahrt.

Nuoro, Chiesa della Madonna della Solitudine. Grab von Grazia Deledda
Nuoro, Chiesa della Madonna della Solitudine. Grab von Grazia Deledda - CC BY 3.0 Sailko, Commons Wikimedia - https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Nuoro,_chiesa_della_madonna_della_solitudine,_interno,_tomba_di_grazia_deledda.jpg

Im Laufe der Jahre wird der Erfolg der deleddischen Texten eine Quelle der Inspiration für zahlreiche künstlerische Produktionen sein, beginnend mit dem Film Cenere aus dem Jahr 1916 mit Eleonora Duse unter der Regie von Febo Mari, bis zum letzten Werk von Maria Lai, das neben dem Grab der Deledda zu sehen ist.