Der Lehrer, Maler und Musiker Francesco Ganga Cucca wurde am am 25. März 1897 in Nuoro geboren und starb am 1. Dezember 1924 in Nuoro.
Francesco Ganga Cucca „Maestro Predischedda“
Beschreibung
Das Leben von Francesco Ganga Cucca ist von Mythen und Legenden umgeben.
Er war von Beruf Lehrer und bekannt als „Maestro Predischedda“. Es scheint, dass der Spitznahme „Predischedda“ oder „Pietruzza “ (Steinchen) daher rührt, dass er die Angewohnheit hatte, undisziplinierte Schüler zur Strafe auf kleinen Steinchen knien zu lassen.
Trotz seiner unkonventionellen Lehrweise genoss Ganga Cucca eine gewisse soziale Anerkennung.
Einige seiner Schüler waren junge Menschen, die zum Erfolg bestimmt waren. Wie der Maler Carmelo Floris, dessen künstlerisches Talent von Ganga Cucca bemerkt und ermutigt wurde.
Eine anschauliche Beschreibung der Figur Ganga Cuccas verdankt dieser dem literarischen Gedächtnis von Salvatore Satta, der ihn in seinem Buch „Il giorno del giudizio“ (1977) als „Maestro Manca, genannt Pedduzza“ erwähnt wird. Dieses liebevolle Porträt beschreibt einen Mann, der die Leidenschaft für das Trinken mit der Tugend der Kultur verbindet, während die Hänseleien der Stammgäste des Caffè Tettamanzi mit der Bewunderung der Schüler einhergehen, die dem Gitarrenspiel des Lehrers in der Klasse zuhören.
Leider sind nur sehr wenige Erinnerungen an ihn geblieben: unter ihnen, die berühmte Komposition „Tante Tatana Faragone“, eine Hymne an den Wein mit dem volkstümlichen Anfang: „Sa bida la professo/ Chin d 'una dimizzana“ (das Leben des Lehrers / mit einer Weinflasche) und die Hommage an das Hotel Savoyen von Nuoro, die an den „Triumph von Bacchus und Ariadne“ aus dem späten 15. Jahrhundert von Lorenzo dei Medici erinnert.
Ganga Cucca wird auch als einer der Gründer und Animatoren des Karnevals von Nuoro in Erinnerung gerufen, wo er einen zu großen Lodenmantel mit einem Gürtel aus Polsterseil trug, um einen Mönch in seiner Kutte darzustellen.
Nicht zuletzt war er ein Musikliebhaber, spielte Gitarre und Violine und komponierte Serenaden, Tänze und sogar Trauermärsche. Einer davon wurde von der Philharmonie von Nuoro unter der Leitung von Peppino Rachel bei seiner Beerdigung gespielt. Dieses letzte Zeugnis unterstreicht nicht nur seine exzentrische und außergewöhnliche Persönlichkeit, sondern auch seine Selbstironie, denn er ging alle menschlichen Angelegenheiten mit epikureischer Leichtigkeit an.