Francesco Cucca
Francesco Cucca - Daniela Spoto 2023, © CCIAA NU

Francesco Cucca

Beschreibung

Der italienische Schriftsteller und Dichter Francesco Cucca wurde am 25. Januar 1882 in Nuoro geboren und starb am 7. Mai 1947 in Neapel.

Er musste sein Studium abbrechen und verbrachte seine frühe Jugend zwischen 1894 und 1895 in Nuoro bei einem Onkel seiner Mutter, bei dem er als Hirtenknecht arbeitete. Es war dieser kluge Onkel, der ihm begreiflich machte, dass junge Menschen der Armut durch Auswanderung entfliehen konnten. Genau das wird er tun: Nachdem er von 1896 bis 1902 als Mienenarbeiter und Kellerbursche in Iglesias gearbeitet hatte, machte er sich auf den Weg übers Meer nach Afrika.

Er arbeitet über dreißig Jahre als Vertreter, Prokurist und Verwalter für eine Holzimportfirma, die Lumbroso in Livorno. Diese Lebenserfahrung in Maghreb veränderte ihn grundlegend, er lernte die Sprache, passte sich den örtlichen Gepflogenheiten an und ging sogar eine kurze Ehe mit einem Mädchen namens Gharmia ein.

Während seiner ständigen Reisen zwischen Algerien, Tunesien und Marokko enthüllte Cucca seine wahre Natur als Schriftsteller und schrieb Kurzgeschichten und Erzählungen wie "I racconti del gorbino“ im Jahr 1909 und „Muni Rosa del Suf“ in den Jahren 1903-1912 und  Gedichte, wie die Lyrik „Veglie beduine“ im Jahr 1912, bis hin zu Reiseerzählungen wie „Galoppate nell'Islam“ im Jahr 1922. Und sogar einen antikolonialistischen Essay „Algerien, Tunesien, Marokko“, der 1998 veröffentlicht wurde.

Die Verbundenheit mit der Insel und ihren aufgeklärten Köpfen blieb jedoch bestehen, er arbeitete mit Zeitschriften wie „Rivista Sarda“, „Il Nuraghe“ und „Il convegno“ zusammen.

Das letzte Mal kehrte Cucca 1919 anlässlich der Parlamentswahlen nach Nuoro zurück. Von diesem Moment an gibt es nur wenige Informationen über sein Leben. Vermutlich deshalb, weil sich die faschistische Diktatur durchgesetzt hatte, von der ein Mensch wie er es war –  Kirchenfeind, Antikolonialist, Anti-Interventionist und Mitglied internationaler anarchistischer Bewegungen – nichts Gutes zu erwarten hatte.

Er musst Afrika 1939 wegen finanzieller Probleme verlassen und liess sich in Rom nieder. Hier nutzte er seine Sprachkenntnisse, arbeitete als Lehrer, Dolmetscher und Übersetzer und veröffentlichte Bücher über seine afrikanischen Erfahrungen.
Er wurde 1941-1942 technischer Berater im Industrieministerium und Inspektor der ENAL (Staatliche Fürsorgeeinrichtung für Arbeitnehmer) in Neapel, eine Position, die er bis zu seinem Tod bekleidete.